
Feuertaxierungsversicherung
Die existentielle Bedeutung der Feuer-Versicherung ist in Industrie, Handel und Gewerbe hinreichend bekannt.
Erst im Ernstfall zeigt sich jedoch, was der abgeschlossene Vertrag tatsächlich wert ist. Nach einer Studie aus den USA geben viele Unternehmen, die einen großen Brandschaden erlitten haben, ihren Geschäftsbetrieb spätestens 3 Jahre nach Schadeneintritt auf, da sie im Anschluss an die Sanierung das Niveau von vor Schadeneintritt nicht wieder erreichen und verlorene Marktanteile nicht zurückerobern können.
Demnach scheint die Absicherung des Feuerrisikos nicht ausreichend gewesen zu sein, offensichtlich sind die jeweiligen Risiken bei Vertragsabschluss nicht korrekt eingeschätzt worden. Häufig müssen Versicherungsnehmer nach Schadeneintritt die bittere Erfahrung machen, dass entweder bei der ursprünglichen Risikoeinschätzung oder der im Nachgang erforderlichen Vertragspflege Fehler gemacht wurden.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um im Schadenfall eine ausreichende Entschädigung zu erhalten, ist die Feststellung einer ausreichenden Versicherungssumme.
Feuerversicherungstaxierungen dienen zur Feststellung der richtigen Versicherungssummen und sind damit ein professionelles Instrument zur Vermeidung von Unter- oder Überversicherungen sowie Unter- oder Überzahlungen der sich daraus ergebenen Prämien als Beitragszahlung.
Damit wird Fehlern entgegengewirkt, die sich häufig aus der Annahme ergeben, dass der Verkehrswert oder der Kaufpreis einer Bestandsimmobilie mit dem Versicherungswert gleichzusetzen ist. Vielmehr bezieht sich der Versicherungswert (als Soll-Versicherungssumme) auf die Kosten am Schadentag, die erforderlich sind, um das versicherte Objekt in gleicher Art und Güte an selber Stelle wieder herzustellen einschließlich aller Baunebenkosten wie Architekten- und Fachplaner, Genehmigungs- und Prüfungsgebühren u.a..
Die Feuerversicherungstaxierung steht im Wohngebäude- und Kleingewerbebereich damit im Wettbewerb zu den von den Versicherungsgesellschaften entwickelten Berechnungsprogrammen zur Gewährung eines Unterversicherungsverzichtes. Die Taxierung bezieht sich daher auf Objekte des Großgewerbes und der Industrie, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Vollwertversicherung und der Abgrenzung nach der Positionenerläuterung.
Zur Dienstleistung der Taxierung gehören neben der Einschätzung der richtigen Versicherungssumme auch die Beratung über den Vertragsinhalt und die bautechnische Analyse des Bestandes zur Minimierung des jeweils bestehenden Risikopotentials (vorbeugendes Riskmanagement).
In Zusammenarbeit mit Sachverständigen aus anderen Fachgebieten (SV-Netzwerk) können auch Betriebsbewertungen als Komplettlösung (Gebäudeversicherung, kaufmännisch-technische Betriebseinrichtung, Vorräte, Betriebsunterbrechungsversicherung u.a.) angeboten werden. Dazu zählen natürlich auch die dazugehörigen Wertfortschreibungen zur Berücksichtigung von Preisänderungen sowie Zu- oder Abgängen des vorhandenen Bestandes.
Feuerversicherungstaxierungen dienen also ergänzend zur Beratung durch die Assekuranz dazu, Gefahrenpotentiale zu minimieren und Vermögenswerte effektiv zu schützen.